Marokko - Wenn einer eine Reise tut!

Unsere Reise ging weiter in den Süden. Das nächste Ziel: Marokko. Nach überwundenen Hürden konnten wir endlich beginnen, dieses bezaubernde Land zu geniesse.

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Jacqueline
Über mich

Kurzer Aufenthalt in der Schweiz und schon ging es wieder weiter. Bereits im Winter 2021/2022 wollten wir Marokko bereisen. Jedoch waren die Grenzen Covid-19-bedingt geschlossen.  Damals entschieden wir uns Südspanien, vor allem Andalusien, zu erkunden. Aber dieses Jahr sollte es mit Marokko klappen. Für einmal war nicht der Weg das Ziel, sondern die Devise galt, so schnell wie möglich nach Marokko zu kommen. Marcel plante folgende Anreise: Überfahrt mit der Fähre von Südfrankreich nach Marokko: Abfahrt in Sète – Südfrankreich, Ankunft in Tanger Med - Marokko, Fahrzeit ca. 48 Stunden, inklusive 2 Übernachtungen. Ich konnte es kaum glauben, denn wenn ich mich richtig entsinne, hatte ich im letzten Reisebericht folgenden Satz geschrieben: «Endlich Ankunft in Dänemark, endlich wieder Land unter den Füssen. Ich war sehr froh, denn ich hatte für längere Zeit genug von Fähren und Hochseefahrten». Ich musste mich geschlagen geben und konnte nur auf eine ruhigere Überfahrt hoffen. Wir starteten bei Regen Richtung Südfrankreich, wir campierten zweimal bei Dauerregen in Frankreich.

Dauerregen auf der Fahrt Richtung Südfrankreich
Wiederum einen ganzen Campingplatz für uns allein

Wir gingen bei starkem Regen und mit drei Stunden Verspätung an Board der Fähre. Trotz unfreundlichem Wetter war die See zu meiner grossen Überraschung sehr ruhig. Teilweise klarte das Wetter sogar auf.

Hafen von Sète
Unsere Kabine
Unsere Fähre "Atlas"

Marokko empfing uns mit Platzregen und mit zermürbenden Warten für das Scannen unseres Troopys. Schlussendlich hatten wir Stunden später den Zoll passiert, alle Dokumente zusammen und konnten uns auf den Weg zum geplanten Campingplatz in Tanger machen. Bei der Ankunft mussten wir leider feststellen, dass der Campingplatz geschlossen war.

Hafen Tanger Med - Warten auf das Scannen

Kurzerhand entschieden wir uns, ein Hotel zu suchen, um dort wieder einmal den Regen auszusitzen.

Am Folgetag – es regnete immer noch wie aus Kübeln – bereitete sich Marcel in Ruhe auf Marokko vor. Das europäische Geld im Portemonnaie wurde mit marokkanischen Dirham ausgewechselt, Kreditkarten verstaut und sämtliche Reisedokumente überprüft. Dabei entdeckte Marcel, dass die marokkanische Zollbehörde die temporäre Einfuhrgenehmigung für unseren Troopy nur bis Ende 2022 – anstatt für die Dauer von 6 Monaten – ausgestellt hatte. Riesen Schei…!!! Das würde heissen, dass wir Marokko in weniger als 3 Wochen wieder verlassen müssten. Wir konnten uns nicht erklären, weshalb dies so ausgestellt worden war. Zudem ärgerte sich mein weltbester und bestens organisierter Ehemann grün und blau, dass er dieses Dokument nicht direkt bei der Einreise kontrolliert hatte. Wir entschieden uns, diesen Irrtum/Fehler korrigieren zu lassen. Doch einfacher gesagt als getan.  Wir wurden von Zollbehörde zu Zollbehörde weitergereicht. Dafür benötigten wir zwei Tage und lernten dabei die Stadt Tanger und auch Tanger Med kennen. Es stellte sich heraus, dass es ein Fehler der Person war, die das Dokument ausgestellt hatte. Alle Zollbeamten waren sehr freundlich und gaben ihr Bedauern kund. Jedoch konnte keiner den Fehler beheben. Die Begründung war, dass das IT-System eine Verlängerung ins neue Jahr 2023 erst ab dem 20. oder 25. oder 28. Dezember zulassen würde. Welches das exakte Datum sei, konnte uns aber niemand sagen. Gemäss aller Aussagen sei es allerdings absolut kein Problem, eine Verlängerung zu erhalten. Man müsste einfach zu einer Zollbehörde gehen. Dies muss aber unbedingt vor dem Jahresende geschehen, ansonst wir bei der Ausreise sehr grosse Probleme bekommen würden. Wow, so cool, und jetzt? Eigentlich wollten wir in den Süden von Marokko fahren, so ca. 1500 km südlicher, in die Wüste, gibt es dort Zollbehörden???!!! Wir entschieden uns wie folgt vorzugehen: Wir bleiben im Norden, bis wir die korrekte temporäre Einfuhrbewilligung für unseren Troopy in unseren Händen haben. Gesagt, getan, wäre da nicht das Wetter gewesen. Man glaubte es nicht, aber es goss weiter wie aus Kübeln, einen Tag nach dem anderen.

Mit jedem zusätzlichen Regentag sank auch langsam unser Launen-Barometer. Nach zehn Tagen Dauerregen entschieden wir uns, trotz gefassten Entschlüssen, weiter in den Süden zu fliehen. Jedoch in Küstennähe zu bleiben, denn dort gibt es Häfen und wo es Häfen gibt, gibt es in der Regel auch Zollbehörden.

Auf dem Weg in den Süden: Campingplatz Mohammedia bei Regen
Es regnet und ist merklich kühl. Essen im Troopy
Essenslieferung frei Haus
Händler kommen auf die Campingplätze mit fangfrischer Ware
... und weiter geht's Richtung schönes Wetter
... endlich !!!

Ein paar Tage später kamen wir bei herrlichstem Wetter in Essaouira an. Wir machten es uns auf einem familiären Campingplatz ausserhalb Essaouiras gemütlich. Wir genossen das sommerlich warme Wetter und fütterten jeden Tag die nach Nahrung bettelnden Tiere. Am Ende unseres Aufenthaltes hatten wir einen respektablen Kleintierzoo zusammen. Wir genossen die reiselose Zeit, man könnte fast schon sagen, wir machten wunderbaren Urlaub.

Wir waren nie alleine
wirklich nie !!!
Freilebende Pfauen
Bitte sehr, hier die Damen, insgesamt 5 ...
... und hier der stolze Harembesitzer
... man gönnt sich ja sonst nichts. Diese wäre eigentlich mein Stuhl !!!
Voll gefressen !!!
und dann noch diese 3 Süssen.
... oh sorry, fast hätte ich ihn oder sie noch vergessen.

Dabei versorgten wir uns mit Lebensmitteln bei den lokalen Kleinläden und Marktständen. Nahmen uns endlich wieder einmal die Zeit, Bücher zu lesen, in Ruhe zu kochen, gut zu Essen und einfach in den Tag hineinzuleben.

Sie mussten draussen bleiben.

Auch erkundeten wir die wunderbare Stadt Essaouira, liessen uns vom arabischen Flair bezaubern, machten beide wieder den obligatorischen Coiffeur-Stopp und versuchten natürlich bereits am 21. Dezember, die Zoll-Verlängerung zu erhalten, jedoch ohne Erfolg.

Essaouira
Wer oder was kostet hier 20 Dirham?
Rundum gepflegt, inklusive Bart, Augenbrauen, Nasen- und Ohrenhaare !!!

Am Montag, 26. Dezember 2022 – Marokko ist ein islamischer Staat und kennt keine Weihnachtsbrücke - sprachen wir erneut bei der Zollbehörde in Essaouira vor und erhielten die gewünschte Verlängerung mit einer gelassenen Selbstverständlichkeit.

Nochmals gut gegangen. Es hatte uns wertvolle Aufenthaltszeit gekostet. Aber wir haben wieder etwas dazugelernt. Das nächste Mal werden wir uns die paar wenigen Minuten Zeit nehmen, um sämtliche Dokumente bei der Einreise in ein Land vor Ort zu kontrollieren. Endlich, endlich, nun kann es richtig losgehen. Das Wetter war einfach prächtig, tagsüber sonnig und angenehm warm, die Nächte kühl. Entlang der Küste fuhren wir weiter in den Süden.

Wir machten mal hier, mal da ein paar Tage halt. Unter anderem am wunderbaren Strand und Surfer-Paradis von Sidi Kaouki.

Sidi Kaouki
Abendessen mit Blick auf den Atlantik

Bei einem weiteren Stopp erkundeten wir das mit Palmen-gesäumte Vallée Paradis. Dabei genossen wir die herrlichen Stimmungen, lernten liebenswürdige Marokkaner und spannende Reisende mit ihren Geschichten kennen.

Direktverkauf auf dem Campingplatz
Fangfrische Doraden
Unser Silvestermenü 🥂🍾
Valée du Paradis
Imouzzer
Cascade Imouzzer - ohne Wasser
Bewässerungssystem
Marokkanischer Salat mit Orangen
Kefte-Tajine
Ferienstimmung auf dem Campingplatz
Avocadosalat mit Lammfilets
Couscous
Arganfrüchte

Fotogalerie