Endlich kann ich meinen Traum leben: Unsere wunderschöne Welt entdecken, fremde Kulturen und ihre Menschen kennenlernen, über die Natur staunen und mich intensiver der Fotografie widmen. Und das Schönste daran ist, dass ich dies gemeinsam mit meiner liebsten Frau Jacqueline erleben kann.
Über vierzig Jahre lang hatten meine Arbeit in der IT und die Begleitung meiner Kinder zum Erwachsenwerden stets Priorität. Reisen beschränkten sich in dieser Zeit auf höchstens zwei oder drei Urlaubswochen pro Jahr. Schon immer träumte ich aber von Fern- und Langzeitreisen, habe diese Träume aber nie verwirklicht. In jungen Jahren fehlten mir das Geld und der Mut, später die Zeit.
Mein Leben lang war ich oft auf zwei Rädern unterwegs. Das erste Fahrrad gab mir ein Gefühl der Freiheit und ich unternahm schon bald die ersten kleinen Touren in der näheren Umgebung. Später fuhr ich, wenn immer möglich mit dem Fahrrad zur Arbeit. Die Ausfahrten mit Rennrad und Mountainbike wurden aber mit der Zeit leider immer weniger.
Nach der Elternzeit wurde bei mir der Wunsch, auf zwei Rädern zu reisen, wieder intensiver. Für längere Reisen mit dem Fahrrad fühlte ich mich jedoch zu wenig fit und so kam ich auf die Idee, mir ein Motorrad zu kaufen. Damit ich mit Jacqueline zusammen verreisen konnte, musste es natürlich ein ausgewachsenes Reisemotorrad sein. Nach viel Recherche entschied ich mich schliesslich für eine BWM R1200 GS, ein grossartiges Reisegefährt.
Da ich in meinem Leben noch nie Motorrad gefahren war, musste ich allerdings zuerst den entsprechenden Führerschein machen. Nach drei Monaten hatte ich im Frühling 2016 die Prüfung erfolgreich absolviert und wir machten bereits im Spätsommer die erste Urlaubsreise zu zweit auf meiner BMW, ein fantastisches Gefühl.
Nach einem Jahr wurde es Jacqueline als Sozia zu langweilig und sie entschied sich, den Motorradschein ebenfalls zu erwerben. Ein Jahr nach mir absolvierte sie die Prüfung ebenfalls erfolgreich auf einer Honda CB 500 F und fortan waren wir mit zwei Motorrädern unterwegs.
In dieser Zeit haben wir uns intensiv damit beschäftigt, wie wir unseren Lebensabschnitt nach der Berufszeit gerne verbringen möchten. Schnell war für uns klar, dass wir zu einer Langzeitreise aufbrechen wollen, am liebsten mit Motorrädern. Aus diesem Grund haben wir unsere ersten beiden Motorräder verkauft und sind auf zwei kleine Enduros von Royal Enfield umgestiegen. Die Himalayan ist eine Enduro mit wenig Schnick-Schnack und durch die geringe Sitzhöhe auch für Jacqueline gut geeignet.
Nach der Auflösung unseres gesamten Haushalts haben wir uns 2021 auf die erste längere Reise mit unseren Motorrädern aufgemacht. Sechs Wochen auf Island und zwei Wochen auf den Färöer-Inseln waren die Highlights dieser Reise. Wir hatten riesiges Glück, war doch in jenem Jahr das Wetter im Norden Europas ausserordentlich schön und warm.
Unser Fazit nach dieser Reise fiel zwiespältig aus. Einerseits war es grossartig, mit diesen Motorrädern unterwegs zu sein. Wir wurden sehr viel deswegen angesprochen und kamen so ganz natürlich in Kontakt mit Menschen. Andererseits fühlten wir uns manchmal aber auch eingeschränkt. Insbesondere auf Island konnten wir die Hochlandstrassen leider nicht befahren, weil diese für uns viel zu anspruchsvoll gewesen wären. Zudem weiss ich nicht, ob mich meine Frau noch lieben würde, wenn wir die ganze Zeit schlechtes Wetter gehabt hätten.
Wir haben uns deshalb entschieden, unsere Reisen zukünftig in einem Fahrzeug mit vier Rädern fortzusetzen. Das Fahrzeug sollte für Fern- und Offroadreisen geeignet und deshalb nicht zu gross sein. Auf der Suche nach einem passenden Gefährten stiessen wir bald einmal auf den Toyota Land CruiserHZJ78, das legendäre Buschtaxi. Seit November 2021 leben wir unseren Traum nun mit Troopy, und wir haben noch lange nicht ausgeträumt.
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