Wieder in Island!!!

Auf dem Weg Richtung Dänemark besuchten wir in Deutschland einen weiteren Workshop. Wunderbares Wetter begleitete uns nach Dänemark. Ein selbst verursachter Schaden trübte die Stimmung. Fähre nach Island, alles klappte bestens.

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Jacqueline
Über mich

Los ging es Richtung Deutschland - mit ersten Hürden, da wir drei Stunden im Stau standen - nach Sinsheim.

Dort besuchten wir einen weiteren Workshop, diesmal einen lehrreichen und spannenden Bergungskurs. Wir erfuhren, wie wir uns selbst - aber auch andere in Not geratene Fahrzeuge - bergen können. Unter professioneller Anleitung nahmen wir zum ersten Mal all das Bergungsmaterial, wie Gurte, Schäkel, Umlenkrollen, Winden etc. in die Hände und lernten, wie und wo wir sie anbringen müssen. Auch haben wir zum ersten Mal an unserem Reisefahrzeug einen Radwechsel gemacht und mit Stolz darf ich sagen, mit Bravour. Auch dieser Kurs gab uns weitere Sicherheit im Umgang mit unserem Troopy.

Ganz langsam reisten wir Richtung Norden. Wir suchten uns hübsche kleine Campingplätze und genossen das sommerliche warme Wetter. Wir lernten unsere neuen Errungenschaften kennen und schätzen. Die neuen Solarpanels und die leistungsstarke Lithiumbatterie erlaubten uns, autark zu sein. Wir brauchten keinen Landstrom mehr. Einzig unser neuer Benzinkocher machte uns zu Beginn etwas Mühe. Aber nach einer kurzen Eingewöhnungsphase möchten wir ihn und auch den sensationellen Omnia Backofen - den wir ein halbes Jahr ohne zu gebrauchen herum gefahren haben -  nicht mehr missen.

Alles lief gut, bis …. Na ja, bis ich – ohne Marcel vorab zu informieren – mein Bügeleisen benutzen wollte. Es gab einen Knall und das wars. Ich hatte es tatsächlich geschafft, die wunderbare neue Anlage zu ruinieren. Und dies zwei Tage vor der Abfahrt der Fähre nach Island. Fertig war es mit dem autark sein. Mir ging es - und geht zum Zeitpunkt, wo ich diesen Eintrag schreibe, immer noch – schlecht, sehr sehr schlecht. Dass mein weltbester Ehemann gar keine Freude mehr an mir hatte, kann sich jedermann sicher vorstellen. Zwischenzeitlich hat mir Marcel erklärt, dass nicht nur die 220 Volt sondern auch die Wattzahl massgebend sind und unser Konverter dies nicht schaffe. Das wusste ich nicht, Physik war noch nie meine Stärke. Ich habe es mehr mit der Chemie. Und dann sagte mein Mann noch, wenn man mit einem solchen Reisemobil unterwegs ist, braucht man keine gebügelten Blusen – … doch 😤 ... ICH brauche das!!! Den Schaden konnten wir in Dänemark nicht mehr beheben.

Wie weiter, die Stimmung war auf dem Nullpunkt. Marcel entschied, wir gehen trotzdem nach Island und schauen dann, ob wir dort den Schaden beheben können. Die Freude auf die Überfahrt mit der Fähre war immer noch da, aber natürlich ziemlich gedämpft.

Das Boarden auf die MS Norröna verlief reibungslos, pünktlich legten wir ab.

Die See war ruhig. Auch auf dieser Überfahrt genossen wir ein vorzügliches Essen im à la carte Schiff-Restaurant.

Zum Glück bereits am ersten Abend. Am nächsten Tag fühlten wir uns ganz und gar nicht gut. Wir hatten ein flaues Gefühl in der Magengegend und dies lag definitiv nicht am Weinkonsum vom Vorabend. Nein, die See war sehr rau. Am wohlsten war es uns im Liegen. So genossen wir unsere Kabine in vollen Zügen. Nur für den kurzen Zwischenstopp in Tórshavn, der Hauptstadt der Färöer gingen wir kurz ans Oberdeck, um das Ent- und Beladen des Schiffes zu beobachten.

Am nächsten Morgen, Einfahrt in Seyðisfjörður. Island hiess uns mit einem Prachtwetter willkommen.

Was für ein Gefühl, die gleiche Strecke wie letztes Jahr nach Egilsstaðir - über den verschneiten Pass - aber dieses Mal mit unserem Troopy zu fahren. Auf der kurzen Fahrt dorthin machten wir einige Stopps, um die umwerfende Szenerie zu geniessen.

Unser erstes Ziel war der Campingplatz in Egilsstaðir. In Island ist das Freistehen mit Zelten, Autos und Wohnmobilen verboten. Glücklicherweise hatte dieser Campingplatz – und auch die weiteren Campingplätze entlang der Ringstrasse – Stromanschlüsse. Dies erlaubte uns, unseren Kühlschrank weiterhin zu benutzen und auch konnten wir die Akkus unserer Kameras, Handis und Laptops laden. Zwischenzeitlich fand Marcel eine Firma in Reykjavík, die uns eventuell beim Lösen unseres Stromproblems Unterstützung geben könnte. Wir entschieden uns aber, nicht sofort nach Reykjavík zu fahren, sondern uns Zeit nehmen, um die Ost-Fjords zu geniessen. Wir wurden dafür belohnt. Wir durchreisten bezaubernde Landschaften. Campierten gemeinsam mit Schafen auf kleinen, hübschen, in der Natur gelegenen Campingplätzen.

Genossen die grossen, voll in der Blüte stehenden Lupinenfelder.

Verbrachten Stunden bei den putzigen Papageientauchern – Puffins –, die wir letztes Jahr verpasst hatten.

Trafen mehrmals auf freilebende Rentierherden.

Aber in diesem Jahr lehrt uns Island, dass es auch rau sein kann. In dieser Zeit in den Ost-Fjorden gab es einige stürmische Regentage, die wir dank unserem Troopy in der wohligen Wärme aussitzen konnten. Wir haben Zeit. Wir wissen noch nicht, wann wir Island verlassen werden. Wir hatten nur die Hinfahrt auf der Fähre gebucht. Deshalb entschieden wir uns, die Regentage fürs Ausruhen, das Verarbeiten des Bildmaterials, Lesen des Reiseführers und spannender Bücher, Planen der kommenden Tage, fürs Faulenzen usw. zu nutzen. Deshalb sind bei uns auch Regentage herzlich willkommen. Weiterreisen machen wir bei schönem Wetter.

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